Man glaubt es kaum, aber den Garten richtig zu gießen will gelernt sein.
Anhaltend heiß und trocken: Das Hochdruckgebiet bleibt wetterbestimmend. Bei hochsommerlichen Temperaturen ist auch weiterhin nicht mit Niederschlägen zu rechnen" - so ein Wetterbericht mag für den Sommerfrischler Grund zur Freude sein, für den Gärtner ist er ein Alarmsignal. Denn jetzt heißt es, unverzüglich den Garten vor elendem Verdursten zu retten.
Wann und wie gießt man die verschiedenen Pflanzen richtig?
- Bäume und Sträucher lassen sich viel besser feucht halten, wenn ein Gießrand am Boden verhindert, dass das Wasser seitlich wegläuft: Der zehn Zentimeter hohe Erdwall soll ungefähr den Durchmesser der Baumkrone haben. Bäume gießen Sie am besten abends mit dem Gartenschlauch, dann kann das Wasser bis zum Morgen in die tieferen Bodenschichten versickern.
- Obstbäume werfen die Früchte ab, wenn sie zu wenig Wasser bekommen. Falls der Baum Blätter fallen lässt, muss er schleunigst gegossen werden. Zwetschgen- und Apfelbäume sind durstige Gewächse - besonders Grafensteiner und Boskoop; Gewürzluiken und Brettacher sind bescheidener.
- Rosen dürfen nie zu trocken werden: Halten Sie sie bitte immer feucht -die Pflanzen danken Ihnen die Pflege durch eine lange Blütezeit. Verwenden Sie einen Schlauch oder eine Gießkanne ohne Brause, damit Blätter und Blüten auf keinen Fall nass werden - die Rosen werden sonst leicht von Mehltau oder Sternrußtau befallen.
- Stauden nach dem Einpflanzen gründlich angießen - dann feucht halten. Gießen Sie sie während längerer Trockenperioden mit dem Gartenschlauch ohne Brause.
- Rasen keimt schneller, wenn man den Grassamen feucht hält. Sprießen die ersten Halme aus der Erde, so gießen Sie ihn alle zwei Tage gründlich, das heißt etwa fünf Liter je Quadratmeter. Besonders empfindlich ist der junge Rasen nach dem Schnitt: gleich wässern, sobald er trocken wird.
- Gemüsepflanzen überbrausen Sie im Frühjahr in den Morgenstunden, dann kann sich der feuchte Boden tagsüber erwärmen, und die Pflanzen trocknen bis zum Abend ab. Im Sommer bewässern Sie das Gemüse abends oder nachts, damit das Wasser bis in die tieferen Bodenschichten eindringt.
Wie viel Wasser brauchen die Pflanzen?
Wie viel Durst Bäume, Stauden, Rasen und Gemüse haben, das sagen wir Ihnen bei unseren Zeichnungen. Wie lange Sie jeweils gießen müssen, um die entsprechende Wassermenge auf die Pflanze zu bringen, das können Sie am Wasserzähler ablesen oder selbst ausrechnen: Stoppen Sie einmal mit der Uhr, wie lange es dauert, bis mi dem Schlauch ein Zehn-Liter-Eimer gefüllt ist.
So fällt Ihnen die Gartenarbeit leichter
Rasen lässt sich bequem mit einem Regner feucht halten. Vierecks-Regner versorgen rechteckige Rasenflächen mit Wasser; Kreisregner sind für runde Flächen geeignet. Falls Sie eine Unterflur-Bewässerung einrichten wollen, so graben Sie Schläuche in den Boden ein, an denen mehrere Regner angeschlossen sind, die nur aus dem Rasen auftauchen, wenn Wasser durch die Schläuche fließt. Viel Arbeit können Sie sich außerdem ersparen, wenn Sie den Boden mit Kompost verbessern: Die humusreiche Erde hält nämlich das Wasser besser, und Sie brauchen nicht so oft zu gießen.